Barrierefreie Dokumente

mit PDF/UA

Barrierefreiheit gegen Ausgrenzung

Barrierefreie Dokumente sollen prinzipiell für sehbehinderte Menschen ebenso zugänglich sein wie für Menschen ohne Behinderung. Ihre Bereitstellung ist ein wichtiger Aspekt der Digitalisierung. Ihre wirtschaftliche und gesellschaftspolitische Bedeutung nimmt zu.

Immer mehr Betroffene

In Deutschland leben weit über eine Million sehbehinderte und blinde Menschen. Ihre Anzahl wächst mit dem steigenden Altersdurchschnitt der Bevölkerung, weil etwa 50% der Ursachen von Sehbehinderungen altersbedingt sind – das heißt konkret ab dem 40sten Lebensjahr.

Gesetzliche Grundlagen

Die Intention des deutschen Grundgesetzes und damit einhergehender Inklusionsbestrebungen ist es, diese Menschen so weit wie möglich am normalen Leben teilhaben zu lassen. Das bedeutet im Zusammenhang der Digitalisierung, Barrieren für den Zugang zu Webseiten und zu elektronischen Dokumenten abzubauen. Ausformuliert sind diese Bestrebungen im Behindertengleichstellungsgesetz (BGG) und in der „Barrierefreie Informationstechnik Verordnung“ BITV. Danach sind seit 2005 öffentliche Einrichtungen des Bundes verpflichtet, ihren Internetzugang und ihre Dokumente nach den Richtlinien der Barrierefreiheit zu gestalten.

Private Initiativen

Im privatwirtschaftlichen Bereich hat sich gezeigt, dass bewusstseinsbildende Maßnahmen und eine Sensibilisierung für das Thema deutlich mehr bewirken als gesetzliche Regelungen. So sind zahlreiche Initiativen entstanden, die durch den Abbau von Barrieren in der beruflichen Kommunikation den Zugang für alle Menschen und insbesondere die Arbeitsplatzchancen für Behinderte verbessern wollen. Etwa im Rahmen des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbands e.V. (DBSV) oder auch der Schweizer Stiftung „Zugang für alle“.

Lösungen

kwsoft® unterstützt diese Initiativen und bietet mit dem Ausgabeformat PDF/UA seit 2014 (ab Release 6.5) die Möglichkeit, barrierefreie Dokumente im Rahmen professionell organisierter Dokumentenprozesse zu erstellen. Der zuständige PDF Renderer erzeugt unter anderem valides PDF/UA Format, so dass barrierfereie Dokumente mit der Serie M/ ohne zusätzliche Lizenzkosten professionell erstellt werden können.

Für den Arbeitsmarkt Service Österreich AMS beispielsweise spielte diese Funktion eine wesentliche Rolle, als es darum ging, ein neues Systems für Dokumentenerstellung und Output Management einzuführen. Denn als Unternehmen der öffentlichen Hand ist es (wie in Deutschland) verpflichtet, die europäischen Anforderungen an Barrierefreiheit zu erfüllen – kein Problem mit der Serie M/.

Wie sehen barrierefreie (Business) Dokumente aus?

Kriterien, die den barrierefreien Zugang zu Dokumenten definieren, finden sich in der für Deutschland maßgeblichen BITV sowie auf globaler Ebene in den Empfehlungen für barrierefreien Webzugang des World Wide Web Consortiums (W3C), des internationalen Gremiums zur Standardisierung der Techniken im World Wide Web. Dazu gehören etwa:

  • Sorgfältig strukturierte Texte, die den Überblick fördern mit Aufzählungen, Nummerierungen etc.
  • Formale Textauszeichnungen wie Überschrift,  Absatz, Fußnote, Spalten, Tabellen etc.
  • Erleichterte Navigation durch Inhaltsverzeichnis mit Direktnavigation zu den Themen
  • Inhaltsbeschreibung des Dokuments
  • Verwendung gut lesbarer Fonts und Schriftgrößen
  • Audiovisuelle Elemente sowie Bilder und Grafiken mit äquivalenten Alternativtexten beschreiben
  • Farben nicht als sinntragende Elemente einsetzen, der Inhalt sollte auch in S/W verständlich sein
  • U.v.m

PDF/UA – made for Universal Accesibility  PDF/UA Competence Center Logo

Konzentriertes Fachwissen im PDF/UA Competence Center der PDF Association

International definierter Standard

PDF/UA basiert auf den oben erwähnten Web Content Accessibility Guidelines des W3C und ist seit 2012 ein nach ISO Norm standardisiertes, international normiertes Dokumentenformat. Es lässt sich wie alle anderen PDF-Formate mit frei zugänglichen Viewern wie dem Acrobat Reader anzeigen und beispielsweise mit einem Tool wie dem PDF Accessibility Checker (PAC) von der PDF Association auf Konformität prüfen.

Technische Basis: Tagged PDF

Die oben genannten Strukturinformationen und Metadaten müssen als sogenannte <tags> ins Dokument geschrieben werden. Assistive Technologien wie Screenreader sind auf diese Informationen angewiesen, um beispielsweise mehrspaltige Texte korrekt vorlesen zu können, um Fußzeilen zu ignorieren oder Grafiken über den zugehörigen Alternativtext zu beschreiben etc. Hier ein mit der Serie M/ in validem PDF/UA erzeugter Brief mit Strukturinformationen.

Bildbeschreibung: Links: Anzeige im Acrobat Reader. Rechts: Anzeige im Screenreader-Modus des PAC3 Viewers.

Der Mobilitäts-Bonus

Das vom PDF/UA- Format geforderte Tagging erfüllt nicht nur die Bedingungen für barrierefreie Dokumente, gleichzeitig ist es auch die Voraussetzungen für die Optimierung der Dokumente für Small Screens oder Mobile Devices. Die hinterlegten Textstrukturen ermöglichen die dynamische Reformatierung des Dokuments im jeweiligen Browser des Smartphones oder Tablets, so dass der Text stets passend zur Bildschirm­größe bzw. zur Schriftgröße umgebrochen wird und ein horizontales Scrollen entfällt. Das bedeutet: Barrierefreie Dokumente sind auch mobile Dokumente. Diesen Bonus bietet kein anderes PDF-Format!

PDF/UA in die Dokumentenprozesse integrieren

Im Bereich professionelle Dokumentenerstellung und Output Management ist die Serie M/ eines der wenigen PDF/UA-fähigen Systeme am Markt. Wir empfehlen hierzu den Überblick des international tätigen unabhängigen Kompetenzzentrums‚ PDF Association‘.

Der große Vorteile der Serie M/ liegt im ganzheitlichen Ansatz, die Dokumentenprozesse von der Erstellung bis zur Ausgabe komplett mit einem einheitlichen System zu steuern.

Das bedeutet

  • Alle Struktur- und Format-Informationen werden bereits bei der Generierung der Dokumente vom System eingefügt – ohne aufwändige Nachbearbeitung.
  • Inhaltsangaben, Alternativtexte zu Grafiken etc. lassen sich – je nach Standardisierungsgrad der Anwendung via Metadaten ebenfalls maschinell erstellen. Zusätzlich kann das System datengesteuert Anwenderdialoge aufrufen.
  • Die Serie M/ bietet alle nötigen Prozesse und Instrumente, um die Dokumentenprozesse so effizient wie möglich zu gestalten.
  • Am Ende des Erstellungsprozesses enthalten die Dokumente alle erforderlichen Metadaten und werden ohne weitere Konvertierung oder Nachbearbeitung direkt an das weiterverarbeitende Output Management M/OMS weitergeleitet.

kwsoft® ist Mitglied der PDF Association. Neben der PDF-Familie (PDF/UA, PDF/A, PDF/VT, ZUGFeRD, ausfüllbares PDF) bietet die Serie M/ noch beliebige weitere Ausgabeformate wie HTML, XML, AFP, PCL, Postscript und grafische Formate wie TIFF, PNG, SVG etc. – und natürlich effiziente Prozesse, um erfolgreiche Kundenkommunikation in papiergebundener und digitaler Form zu betreiben.
Diese Informationen sind auch als barrierefreies Dokument im PDF/UA-Format verfügbar.

PDF/UA as a service

Am 22. Juli 2021 hat der Bundestag das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) beschlossen. In diesem Gesetz wird die EU-Richtlinie zur Barrierefreiheit umgesetzt.

Was heißt das?

Ab dem 28. Juni 2025 müssen alle Wirtschaftsakteure, ganz konkret: Produkthersteller, Händler und Dienstleister ihre Produkte und Dienstleistungen barrierefrei verfügbar machen. Das gilt auch für den Internetauftritt und eventuelle Downloads.

Mit unserem Angebot “PDF/UA as a service” unterstützen wir Sie beim Thema barrierefreie Dokumente. Wir konvertieren ihre Dokumente in barrierefreie PDF/UA Dokumente – kompetent und zuverlässig. Unsere Abteilung „satz & medien“ hat jahrelange Erfahrung im professionellen Überführen von Dokumenten in validierte PDF/UA – Dateien. Dabei spielt es keine Rolle, in welchem Format Ihre Dokumente vorliegen (.PDF, .DOCX, .INDD etc.). Wir beraten Sie auch gerne, wie Sie schon bei der Erstellung Ihrer Dokumente mehr Kompatibilität zum barrierefreien Endformat erzielen können. Vereinbaren Sie hier einen Termin oder erfahren Sie mehr.

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Christel Heusler